
Visualisierung
Visualisierung ist eine Technik, in der die Methode des imperfekten Zeichnens genutzt wird. Ziel ist es, Sachzusammenhänge, Inhalte oder Projekte leichter erfassbar und nachhaltig MERKwürdiger darzustellen. Die Visualisierung an sich hat nichts mit dem klassischen Kunstunterricht zu tun. Es geht in keiner Weise um eine möglichst perfekte bildliche Darstellung von Menschen oder Dingen.
Aus inzwischen vielen Jahren Workshop-Erfahrung weiß ich: JEDER kann zeichnen. Wirklich jeder. Das durfte ich oft genug live in meinen Workshops und Mini-Workshops erleben. Wer einmal den Mut aufgebracht und angefangen hat, kommt kaum mehr davon los. Weil es Spaß macht. Und wirkt.
Also weg mit den alten Glaubenssätzen aus dem Kunstunterricht:
DU KANNST ZEICHNEN!
Wetten, dass auch DU es auch heute schon öfter mal tust (nicht immer schön, aber mit Spaß!)? Beispielsweise bei einem längeren Telefonat? Wir malen oft ganz automatisch, damit unser Gehirn sich nicht langweilt und wir konzentriert bei der Sache bleiben...
Ich zeige Dir, wie Du vom Telefon-Scribbeln hin zu einsatzfähigen und überzeugenden Visuals kommst. Und wo Du sie dann im Alltag einsetzen kannst. Bei mir sind beispielsweise To Do-Listen und Einkaufszettel willkommenen Übungsaufgaben.



Visuals
Visuals sind kleine, schnelle Bildchen, die Sachen, Inhalte, Ideen oder Gefühle visualisieren. Sie verzichten auf Perfektion und leben von der Dynamik des Tempos. Sie finden Verwendung in Sketchnotes, auf FlipCharts oder auch im Graphic Recording oder der Visual Facilitation. Sie können - in etwas professionellerer Version - auch wunderbar für Deinen Elevator-Pitch (= eine Kurzvorstellung innerhalb 60 Sekunden) oder Präsentationen genutzt werden. Gerne werden "starke" Visuals auch für Unternehmens- oder Projektlogos verwendet - gerade weil die händisch gezeichnete Imperfektion im Massenmarkt angenehm auffällt.



FlipCharts
Statt "betreutem Vorlesen" mit einer Folienschlacht via Beamer wirken gut gestaltete FlipCharts viel lebendiger und nachhaltiger auf Deine Zuhörer. Auch in Trainings lassen sie sich wunderbar und sehr vielfältig einsetzen. FlipCharts sind Wertschätzung, MerkWÜRDIGkeitsverstärker, aktivierend und emotional wirksam.
Vom WillkommensChart, welches eben mal anders ist, als das Übliche mit dem Herzchen + Schriftzug (gerne grammatikalisch falsch, denn "willkommen" gehört hier klein geschrieben!) bis hin zu Mitmach-Flips oder Aufgabenerläuterungen. Von Agenden bis Pausen. Von Feedback bis Übung. Im Format das typische Hochkant-FlipChartformat. Gezeichnet wird mit dicken Markern, Wachskreiden und Pastellkreide.



Sketchnotes
Sketchnotes sind gezeichnete Protokolle. Von Vorträgen, Präsentationen, Meetings, Coachinggesprächen oder Projektplanungen. Auch eine To-Do-Liste oder Einkaufsliste lassen sich trefflich sketchnoten.
Hier geht es um eine strukturierte und übersichtliche Darstellung, eine sinnvolle Reihenfolge und eine Optik, die das Protokoll so einladend gestaltet, dass die Teilnehmer (die dabei waren und für die es erstellt wurde) es häufiger gerne wieder zur Hand nehmen.
Sketchnotes erheben in keiner Weise den Anspruch, für alle Außenstehenden verständlich zu sein. Sondern sie bringen die Bilder/ den Film von der gemeinsam erlebten Veranstaltung in den Köpfen der Teilnehmer erneut zum laufen (= gestützte Erinnerung). Sie sind sozusagen ein "Reminder"/ "Erinnerling", der auf freundliche Weise an Entscheidungen, Wissen oder Aufgaben erinnert.



Graphic Recording
Dabei handelt es sich um eine - live vor Publikum - im Großformat gezeichnete Sketchnote. Zumeist wird Graphic Recording auf Metaplanwänden oder speziellen Papier-Rollen-Haltern erstellt. Ziel ist ein großes "Poster", welches über einen längeren Zeitraum für das Publikum ausgestellt - oder in abfotografierter Form auch online versandt - werden kann. Das funktioniert klasse bei Projekt-Teams, für Unternehmensleitbilder, für Abteilungsstrukturen oder auch als lebendiges Vortragsprotokoll. Um auch den Blick der Teilnehmer außerhalb von PowerPoint oder Prezi zu fesseln.
Achtung:
Graphic Recording ist aufwändig und kostet seinen Preis. Es ist wirklich sinnvoll eingesetzt, wenn der Vortragende zum Verzicht auf die Beamer-Präsentation bereit und in der Lage ist. Ansonsten würde "zu viel Bewegung im Sichtfeld der Teilnehmer" die Zuhörer vollkommen überfordern.
Hier werden fette Marker, Pastell- und Wachskreiden sowie weitere Stifte, Farben und Elemente eingesetzt.



Visual/ Graphic Facilitation
Hier geht es um einen deutlich höheren Grad an Perfektion. Denn das Ergebnis professionellen Visual- oder Graphic Facilitation ist die Begleitung und Dokumentation eines kompletten Prozesses in einem Unternehmen/ Team/ Meeting in einer auch optisch sehr hochwertigen Art und Weise. es ist quasi die "Hohe Schule" des Visutrainment und bedarf gründlicher Vor- und Nachbereitung in Bezug auf Inhalte, Methoden, Materialien und Verwendungsansatz.
Auch hier kommen FlipChart, Metaplanwand oder die Papier-Rollwände zum Einsatz. Die Ergebnisse gleichen eher künstlerischer Gestaltung mit ausgearbeiteten Details, Hintergründen und nachgearbeiteten Feinheiten.